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\\ Medienkunst-Forschung\ Ausstellungen\ Games |
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GamesComputerspiele von Künstlerinnen |
Die Ausstellung Games bot einen Überblick über die verschiedenen Strategien der künstlerischen Aneignung und Modifikation bestehender Computerspiele. Sie widmete sich damit einer Auseinandersetzung, die in der jüngeren Medienkunstszene bereits seit einigen Jahren intensiv geführt wird.
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Alle in der Ausstellung vertretenen Arbeiten setzen bei einem konstruktiven statt nur reaktiven Umgang mit den Hard- und Softwareprodukten der expandierenden Computerspielindustrie an. Die KünstlerInnen greifen vorgefundene Standards auf, demontieren sie aber zugleich in einer subversiven Geste und unterziehen sie einer Neubewertung. Aufgegriffen wird dabei auch ein Trend, der sich längst in der Gamerkultur etabliert hat, seitdem einige Hersteller Editoren mitliefern, mit deren Hilfe sich die standardisierten Spieldesigns nach eigenen Wünschen verändern lassen.
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Das Spektrum der in der Ausstellung präsentierten künstlerischen Verfahren reichte vom Eingriff in die Programmiercodes über die Manipulation der Hardware bis hin zur „Übersetzung ”von digitalen Spielszenen und -motiven in die Sprache analoger Bildmedien: wie zum Beispiel Norbert Bayer alias Mr. Ministeck, der Ikonen des Computerspiels in „Ministeck-Mosaiken” überträgt. Es wurden Arbeiten gezeigt, die an Konsolen oder Computern spielbar sind, ebenso wie interaktive Installationen, Videos und grafische Arbeiten.
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Die Ausstellung fand vom 11. Oktober bis 30. November 2003 im ehemaligen Reserveteillager auf Phoenix West in Dortmund statt. Die Schau wurde kuratiert von Tilman Baumgärtel, Iris Dressler und Hans D. Christ. Für das Konzept und die Präsentation war der » hartware medien kunst verein verantwortlich.
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Die Ausstellung wurde mit dem Innovationspreis des Fonds Soziokultur ausgezeichnet und von der Deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA) als „besondere Ausstellung des Jahres 2003” gewürdigt.
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Künstlerische Arbeiten in der Ausstellung: |
| Yang Zhenzhong
› 922 Rice Corns
Ein Video eines „Wettbewerbs” zwischen Hahn und Henne 2000
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| Arcangel Constantini
› Atari-Noise
Ein modifizierter Atari als „audiovisual noise pattern generator keyboard”
2000
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| Leon Cmielewski und Josephine Starrs
› Bio-Tek Kitchen
Ein modifiziertes Videospiel mit virtuellen Küchenutensilien 1999
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| Mongrel: Richard Pierre-Davis et al.
› BlackLash
Computer-Rollenspiele mit politischer Botschaft 1998
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| Lucien Alma, Laurent Hart
› Borderland
Ein Videospiel mit Alltags-„Helden”
2001
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| fuchs-eckermann: Mathias Fuchs und Sylvia Eckermann
› fluID - arena of identities
Ein Multiuser-Spiel um Identität und Identitätenkonstruktion 2003
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| Aurélien Froment
› Fury
Eine Videoarbeit zwischen den Genres Computerspiel und Actionfilm 1998 - 2000
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| Margarete Jahrmann, Max Moswitzer
› LinX3D
Ein Multiuserspiel mit integrierter Überwachung 1999
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| Mister Ministeck: Norbert Bayer
› Mister Ministeck
Die Serien Tetris Advanced, Live Forever und TouchScreens 1999 - 2003
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| Volker Morawe, Tilman Reiff
› PainStation
Ein Videospiel als „neuzeitliches Duellierungs-Artefakt”
2001
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| Tom Betts
› qqq
Ein modifiziertes „Quake”-Spiel und Videoinstallation 2002
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| Beate Geissler und Oliver Sann
› Shooter
Eine Video- und Fotodokumentation von „Lan-Events”
2000 - 2001
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| Jodi: Joan Hermskeerk, Dirk Paesman
› SOD
Eine Modifikation und grafische Abstraktion von „Wolfenstein 3-D”
1999
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| SF Invader
› Space Invader
Künstlerische Strategien zur Besetzung des öffentlichen Raums Seit 1999
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| Olaf Val
› SwingUp Games
Ein Computerspiel als steuerbare Lichtinstallation 2001
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| Jon Thomson und Alison Craighead
› Triggerhappy
Dekonstruktion per Videospiel 1998
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| Anne-Marie Schleiner, Brody Condon und Joan Leandre
› Velvet-Strike
Pazifistische „Spray paints” zum Spiel „Counter-Strike”
2001
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Der Katalog zur Ausstellung Games: BAUMGÄRTEL, Tilman (Hrsg.): Games: Computerspiele von KünstlerInnen. Ausstellungskatalog, hartware medien kunst verein, Dortmund 2003. Frankfurt a. M.: Revolver Verlag, 2003. Bestellungen: » Revolver Verlag
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computer/spiel/filmVorträge und Filme zu Computerspiel und bewegtem Bild |
Im Vortrags- und Filmprogramm computer/spiel/film anlässlich der Ausstellung Games diskutierten Medien- und FilmwissenschaftlerInnen das Verhältnis von Computerspiel und bewegtem Bild. Die Thematisierung der medienübergreifenden Bezüge basiert auf der Vorstellung von Computerspielen als hybrider medialer Form, die Elemente zahlreicher anderer Zeichensysteme in sich aufgenommen hat - von der Architektur über Malerei und Literatur bis hin zum Film. Zugleich prägen die Ästhetik und Logik von Computer Games ihrerseits eine wachsende Anzahl anderer Medien.
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| Joan Leandre Künstler und Mitglied des „Unknown Frame Observatory” und der „OVNI Archives”
„Babylon Archives. Documents from the darkest side of the Empire. A media archeology project 1999 - 2003”
[22.11.2003]
› Datenbankeintrag
Die Videodokumentation des Vortrags mit zahlreichen Video- und Filmausschnitten kann wegen Copyrightbeschränkungen hier nicht veröffentlicht werden.
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Die Vorträge wurden vom » hartware medien kunst verein aufgezeichnet und netzspannung.org freundlicherweise für die Dokumentation auf der Plattform zur Verfügung gestellt.
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