Theremine im Unterricht (Only available in german) |
| Theremin-Workshop an der Gesamtschule Hennef
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Theremine - Lernen mit den Sinnen |
| Die MARS-Bag
[link 01] Website zur MARS-Bag |
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Das Theremin, eigentlich ein elektronisches Musikinstrument, bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Anknüpfungspunkte, um im Kunstunterricht wesentliche Gestaltungsprinzipien multimedialen Arbeitens erlebbar zu machen. Neben den klassischen Themenfeldern der Objekt- und Raumgestaltung kann der spielerische Charakter interaktiver Installationen als neues Thema erschlossen werden. Nach der Etablierung als erstes bühnenfähiges elektronisches Musikinstrument, das nachhaltig die Revolution der Musik durch elektronische Instrumente inspirierte, erlebte das Theremin in den 1990er Jahren durch Künstler wie Björn Schülke, Ralph Schreiber, Monika Fleischmann und Wolfgang Strauss eine kleine Renaissance in interaktiven Installationen. Durch das Theremin wird körperliche Annäherung zu einem Klangerlebnis. Neben dieser unmittelbaren körperlich-sinnlichen Ebene können auch spielerische Prozesse zwischen Objekten und Körpern im Raum inszeniert werden. Solche Theremin-Anwendungen vermitteln Grundzüge interaktiver Kunst kritisch und humorvoll.
Eine Einführung zum Thema ”Theremine im Unterricht” von Rainer Liesendahl im Rahmen des Workshops an der Gesamtschule Hennef:
[link 02] Video [RealMedia | 28 Min.]
[link 03] Video [Windows Media | 28 Min.]
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Theremine im Unterricht Um im Unterricht eine interaktive Installation oder ein interaktives Objekt mit einem Theremin zu entwickeln, wird ein Unterrichtsmodell vorgeschlagen, das sich in drei Phasen gliedert. Die
[link 04] Beispiele aus der medienpädagogischen Praxis können der Lehrkraft im Vorfeld Anregungen geben, wie in der Verbindung von Thereminen mit Skulpturen oder Objekten besondere Erfahrungsräume entstehen können. Nach einer freien Einführungsphase arbeiten die SchülerInnen in Projektgruppen. Spielerische Momente und präzise formulierte Aufgaben schaffen die Voraussetzungen und notwendigen Erfahrungswerte für die weitere Arbeit mit den Thereminen. In der zweiten Phase, der Projektarbeit, lernen die SchülerInnen den Bau und die Funktionsweise eines Theremins kennen und entwickeln eine eigene Installation mit Thereminen. In der dritten Phase präsentieren SchülerInnen ihre Objekte. Eine kleine Ausstellung der Ergebnisse kann ein Glanzlicht bei jedem Schulfest sein. Im Unterschied zu diesem Vorgehen beginnt die Unterrichtsreihe
[link 05] Fantastische Insekten für Jahrgangsstufe 7/8 hingegen bei der Auseinandersetzung mit Tierformen und Tiergestaltung. Die Theremine werden hier erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt. Für den Unterricht stehen
[link 06] drei Thereminbausätze zur Auswahl. Sie können sich jedoch die Bauteile jedoch auch einzeln besorgen und nach
[link 07] Bauanleitung zusammenbauen. Dies erfordert allerdings gute technische Kenntnisse.
Zitat einer Kunstlehrerin: ”Das Theremin ist ein schönes und Fantasie anregendes, handlungsorientiertes, das Selbstwertgefühl stärkendes, selbstständige Arbeit förderndes Lehrmaterial...Das kleine Theremin aus dem Workshop
[link 08] ich sehe, was du hörst ist mit ca. 20 Euro bezahlbar und in angemessener Zeit auch praktizierbar.”
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Fächerverbindendes Lernen Der Ansatz, über eine technisch einfache, interaktive Installation das Themenfeld interaktiver Multimediakunst exemplarisch zu erschließen, bietet in allen Phasen der Unterrichtsreihe Möglichkeiten zu fächerübergreifender Kooperation. So erschließt ein Blick auf die
[link 09] Geschichte des Theremins spannende Kontexte aus Kultur-, Technik- und Politikgeschichte. Für den Musikunterricht ergeben sich Anknüpfungspunkte aus dem nachhaltigen Einfluss des Theremins auf die Instrumentengeschichte und die Bedeutung visionärer Kompositionskonzepte mit den ersten elektronischen Instrumenten (Edgar Varèse, Olivier Messiaen u.a.). Nicht zuletzt finden natürlich Technik- und Physikunterricht praktische und theoretische Anknüpfungspunkte wie beispielsweise die Praxisübung Sensortechnik: ”Löten eines Theremins” oder die Themenfelder Radiotechnik, hochfrequente Generatoren und Schwebung. Der von Christoph Liesendahl und Werner Magar durchgeführten Modellprojekt
[link 10] Kreisläufe und die Unterrichtsreihe
[link 11] Fantastische Insekten bieten Anknüpfungspunkte für den Biologieunterricht.
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Konzeption und Kontakt Das hier vorgestellte Modell zur Einbindung des Theremins in den Kunstunterricht wurde in einem gemeinsamen Workshop mit Medienberatern, Lehrern der
[link 12] Gesamtschule Hennef und dem
[link 13] MARS-Exploratory Media Lab des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) entwickelt. Der Workshop wurde von Rainer Liesendahl, Werner Magar (
[link 14] bureau artig) und Diane Müller (
[link 15] puplik.org) konzipiert und durchgeführt.
Kontakt: Fraunhofer IAIS Monika Fleischmann E-Mail: info(at)netzspannung.org
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Wie funktioniert ein Theremin? |
| Erzeugen und Variieren von Tönen mit Handgestik
[link 20] Link zum Video und zur Funktionsweise |
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Das Besondere des Theremins ist, dass es als Musikinstrument und als Sensor ein ”berührungsfreies Spiel” ermöglicht. Tonhöhe und Lautstärke werden beim klassischen Theremin über Antennen gestisch gesteuert. Diese Tatsache führt eine Vielzahl von künstlerisch und aber auch technisch nutzbaren Assoziationen mit sich, wie z.B. ”Geistermusik”, ”Klangmagie”, Navigation in imaginären Räumen. Technisch gesehen besteht das Theremin aus zwei aufeinander abgestimmten, mit Antenne oder Regler versehenen Schwingkreisen. Der Spieleinfluss erfolgt durch kapazitive Verstimmung der Schwingkreise. Hierdurch werden Schwebungen erzeugt, die als Grundlage zur Klangerzeugung genutzt werden. Im Internet finden sich zahlreiche eingängige Erklärungen der Technik, in denen jeweils eine metaphorische Ebene zur Veranschaulichung angeboten wird. Die technische Erklärung des Theremins sollte sinnvoller Weise einen dieser Ansätze enthalten. Stellvertretend wird hier eine besonders prägnante und assoziationsreiche Beschreibung zitiert: ”Das Prinzip der Schwingungserzeugung besteht darin, das Pfeifen eines durch Rückkopplung zur Eigenresonanz gebrachten Rundfunkempfängers in einer musikalischen Skala abstimmbar zu machen. Das Gerät besteht aus zwei Hochfrequenzgeneratoren, deren (Sinus-) Schwingungen überlagert werden. Die Differenzfrequenz wird nach Filterung und Verstärkung im Lautsprecher hörbar. Der eine Generator ist mit einer Stabantenne versehen. Nähert man die Hand dieser ”Spielantenne”, so tritt durch die Verbindung des Spielers mit der Erde eine kapazitive Verstimmung des einen Generators ein, somit eine Änderung der Differenzfrequenz und damit der Tonhöhe. (...) Die Lautstärke kann durch eine andere Antenne oder mit einem Widerstand verändert werden, der mit einem Fußpeddal geregelt wird.”
[link 16] [1]
Weitere Funktionsbeschreibungen im Internet:
[link 17] http://netzspannung.org/learning/iswdh/theremines/
[link 18] http://home.att.net/~theremin1/200/wien.html#Board
[link 19] http://www.thereminvox.com/
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| Workshopteilnehmer probieren das Marsfeld aus
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Bauformen, Kalibrieren der Schwingkreise, Verändern des Klangs Es ist nützlich, sich vor der Planung einer Unterrichtsreihe die verschiedenen Bauformen des Theremins kurz zu vergegenwärtigen: Jeder Schwingkreis kann über eine Antenne angesteuert werden, wie in Lew Termens klassischem Instrument. Zusätzlich hat jeder Schwingkreis einen Regler, so dass er gestimmt werden kann. Naturgemäß ist ein exaktes Bespielen in musikalischer Bedeutung bei zwei Spielantennen sehr schwer. Deshalb gibt es auch für das klassische Theremin trotz seiner nachhaltigen Wirkung vergleichsweise wenige Kompositionen. Eine besonders für die Installationskunst wie für den Unterricht sinnvolle Vereinfachung bedeutet es dagegen, wenn ein Parameter, in der Regel die Lautstärke, nicht über eine Antenne verändert, sondern durch einen mit einem Widerstand verbundenen festen Regler gesteuert wird. Von dieser Bauform sollte die Unterrichtsplanung ausgehen. Denn die Vereinfachung macht es leichter, das Instrument zu kalibrieren, was für den experimentellen Umgang mit dem Sensor entscheidend ist: Zum Kalibrieren wird der Ton zuerst leise gestellt. Dann wird mit dem Regler des Schwingkreises, der die Tonhöhe regelt, eine Position gesucht, in der das Instrument stumm bleibt, aber bei Annäherung an die Spielantenne Klänge erzeugt. Mit ein wenig Übung lassen sich nun verschiedene Positionen der Regler finden, die zu den für die geplante Installation sinnvollsten Ergebnissen führen. (Beispielsweise hohes Zwitschern, feines Summen, tiefes Brummen oder glockenähnliche Bassklänge). Tipp: Robert Moog u. a. haben das Theremin serienmäßig mit Modulen zur Klangveränderung (z.B. Ringmodulatoren etc.) versehen. Diese Technologie ist allerdings relativ teuer. Der gewünschte Klangeffekt für Kleininstallationen kann aber auch durch Zwischenschalten preiswerter Zusatzgeräte, beispielsweise pedalgesteuerter Effektgeräte (z.B. Effektgeräte für Elektrogitarren) aus der Bühnenmusik weiter modifiziert werden. Die Kosten dafür liegen bei 8-10 Euro. Mit ein wenig Glück sind in der Zielgruppe derartige Geräte im Gebrauch und können für den Kunstunterricht genutzt werden. Workshopteilnehmer probieren das Marsfeld aus:
[link 21] Video [RealMedia | 1,5 Min.]
[link 22] Video [Windows Media | 1,5 Min.]
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Reichweite des Instrumentes Wichtig für die Inhaltsfindung bei der Unterrichtsplanung ist, die Reichweite des Sensors. Die unmittelbare Reichweite der Theremine, die für den schulischen Gebrauch erschwinglich sind, ist sehr begrenzt. Sie liegt zwischen ca. 10 cm und 30 cm. Das Theremin ist also ein Nahbereichssensor. Es ist daher nahe liegend, von vorneherein von Objekten auszugehen, deren Interaktivität räumlich begrenzt ist. Bei einer Annäherung an die Aufgabe im Unterricht wird man jedoch immer wieder auf Konzepte stoßen, die die Reichweite des Sensors überschätzen. Das
[link 23] Terpsiton, eine für Bühnenzwecke entwickelte Sonderform des Theremins mit extrem verlängerten Antennen, reagiert zwar auch auf größere Entfernungen. Dieses Theremin kann beispielsweise durch tänzerische Aktion gesteuert werden. Aus Kostengründen ist diese Bauorm in der Schule allerdings kaum realisierbar. Tipp: Eine interaktive Raumgestaltung ist nur unter Einsatz mehrerer Theremine oder durch Kombination mit anderen Sensoren (z.B. Bewegungsmelder) realisierbar. Je nach Theremin besteht jedoch die Möglichkeit, die Spielantenne verschieden zu verlängern. So kann z.B. bei dem als Bausatz erhältlichen
[link 24] Minimum-Theremin die Antenne um etwa 100 cm verlängert werden.
[link 25] Beispiel Regenrinne
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[1] ”Aetherophon” in: GURLITT, Wilibald und EGGEBRECHT, Hans Heinrich: Riemann, Sachlexikon der Kunst. 12. Auflage, Mainz 1967, S. 10
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Drei Thereminbausätze für den Unterricht |
Einschlägige Websites bieten die verschiedensten Theremine und Bausätze an. Da der gängige Einsatz im musikalischen Bereich liegt, werden hier die meisten Artikel angeboten. Diese sind für den Unterricht interessanter, denn sie sind kostengünstiger und variabel einsetzbar. Aus der Reihe der verschiedenen Anbieter haben wir drei Thereminsets herausgegriffen, die sich als Lehrmittel eignen: 1. Das
[link 26] Junior Theremin-Kit ML 209 2. Das
[link 27] Theremin-Kit 101 von Arthur Harrison 3. Ein
[link 28] Photo-Theremin Alle drei Theremine sind günstig in der Anschaffung, mobil einsetzbar, handlich, batteriebetrieben und daher unabhängig vom Stromnetz. Die Preise sind auf den Websites in US-Dollar angegeben, hinzu kommen Versandkosten. Werner Magar erläutert verschiedene Theremin-Bausätze für den Unterricht:
[link 29] Video [RealMedia | 18 Min.]
[link 30] Video [Windows Media | 18 Min.]
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| Junior Theremin-Kit ML 209
[link 31] Produktwebsite |
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Junior Theremin-Kit ML 209 Das Junior Theremin-Kit ML 209 von Apogee kostet umgerechnet ca. 17 Euro. Es ist ein sehr kleines Theremin, das v.a. in Unter- und Mittelstufe einsetzbar ist. Da es ein geringes Anwendungsspektrum aufweist (es kann z.B. nicht an einen Verstärker angeschlossen werden) und durch die kleine Dimensionierung nur über ein begrenztes Leistungsspektrum verfügt, bietet es sich als Spielzeug für Wahrnehmungs- und Sensibilisierungstraining an. Es kann jedoch, wie im Workshop
[link 32] Ich sehe was Du hörst oder im Projekt
[link 33] Kreisläufe auch in Objekten Verwendung finden und ähnelt in Größe und Leistungsfähigkeit dem dort verwendeten
[link 34] Theremin.
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| Theremin-Kit 101
[link 35] Abbildung vergrößern |
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Theremin-Kit 101 Das Theremin-Kit 101 von Arthur Harrison kostet etwa 35 Euro. Es stellt eine verbesserte Version des Minimum-Theremins, wie es in den MARS-Feldern benutzt wird, dar. Sein Leistungsspektrum ist wesentlich größer als die des ”Junior Theremin-KIT ML 209”, es kann an Verstärker und Effektgeräte angeschlossen werden und bietet neben relativ hoher Stabilität ein weites Anwendungsfeld für Rauminstallationen und Objekte. Soll es Bestandteil eines Objektes werden, so eignet sich ein kleiner Verstärker-Bausatz, an den ein Lautsprecher angebracht werden kann; Einsatzfeld sind Mittel- und Oberstufe. Da es auch komplexer ist, als das wenige Komponenten umfassende ”Junior Theremin-KIT ML 209”, stellt es höhere Anforderungen an die Fähigkeiten der Schüler, wie Konzentrationsfähigkeit, Abstraktionsvermögen, Feinmotorik und Kenntnisse in Elektronik.
[link 36] Produktwebsite
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| Photo-Theremin
[link 37] Abbildung vergrößern |
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Photo-Theremin Das Photo-Theremin von
[link 38] Professor Televison für etwa 30 Euro ist ein fertig aufgebautes, optisches Theremin, das nicht mit einer Antenne, sondern mittels lichtempfindlichem Sensor gesteuert wird. Es ist direkt einsetzbar, jedoch in der Tonhöhe nicht verstellbar.
[link 39] Produktwebseite
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Theremin-Kit Für den Workshop
[link 40] Ich sehe was du hörst wurde ein Theremin-Kit zusammengestellt, das neben den benötigten Baulementen auch ein
[link 41] Heft [Pdf | 1,8 MB] mit einigen Erläuterungen, einem Elektronikglossar sowie Bestückungsplan und Bauanleitung enthält. Anhand dieses Kits können die Kinder ihr Theremin selbständig zusammenbauen und zum Ausprobieren mit nach Hause nehmen. In der Freizeit kann so mit dem Theremin spielerisch experimentiert werden, was zur Ideenfindung für mögliche Anwendungen mit Objekten und Installationen sehr nützlich ist. Dieses Kit wurde einmalig zusammengestellt und ist bisher nicht käuflich erwerbbar. Daher empfiehlt sich für den Unterricht das oben genannte ”Junior Theremin Kit ML 209”. Es ist ebenfalls weniger komplex zum Löten und kann daher ähnlich einfach gebaut werden. Allerdings sind die Stabilität und die Interaktionsmöglichkeiten bei beiden Geräten vergleichsweise gering und sie können nicht einfach an Effektgeräte oder Verstärker angeschlossen werden. Diese Theremine eignen sich daher eher für ein erstes technisches Verständnis und Experimentieren als für eine Installation, die genau angesteuert werden soll. Für kleinere und weniger anspruchsvolle Installationen oder Objekte sind diese einfachen Theremine aber ausreichend, vgl. die Ergebnisse des Workshops
[link 42] Ich sehe, was du hörst.
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Beispiele aus der medienpädagogischen Praxis |
Objekte und Installationen Die folgenden Beispiele von Schülerarbeiten und Konzeptvorschlägen können zur Themenfindung beitragen. Installationen können primär auf dem akustischen Eindruck des Theremins beruhen, z.B. die ”Biene”, die über einem summenden Blumenfeld fliegt. Bei dieser Installation sind die Thereminantennen in die Blumen eingearbeitet und nicht in die Biene. Diese wird befeuchtet und fliegt mithilfe eines Gummibandes über die Blumen. Die Blumen fangen an zu summen, sobald sich die Biene ihnen nähert. Die ”Maus”, ein auf ein ferngesteuertes Autochassis gebautes Objekt, piepst dank des Theremins. Theremin und Funkfernsteuerung beeinflussen sich, so dass die Maus gelegentlich auch fährt oder piepst, wenn sie nicht bedient wird. Der ”Schlangenbeschwörer”, dessen Theremin sich wie eine Flöte anhört, oder der ”Lokruf”: nach dem Thereminbau stellte sich heraus, dass ein Kondensator defekt war, was in einem eigenartigen Geräusch resultierte, das sehr dem einer Lokomotive glich. So entstand die Idee, ein Theremin als Schaltstelle in ein Eisenbahnmodell einzubauen: Sobald der Spieler sich mit seiner Hand den Schienen der Modelleisenbahn nähert, beginnt die Lokomotive zu tönen.
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| | Skizzenaufbau Streicheltier
[link 43] Abbildung vergrößern |
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| | Der Unsichtbarvogel
[link 44] Abbildung vergrößern |
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Imaginationsobjekte Imaginationsobjekte sind Objekte, deren Präsenz visuell nicht wahrgenommen werden kann. Haptische oder akustische Signale evozieren stattdessen die Vorstellung von der Anwesenheit bestimmter Objekte oder Lebewesen, (z.B. das ”Streicheltier” oder der ”Unsichtbarvogel”).
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Näherungs- und Warnobjekte Mit der Annäherung an eine Person oder einen Gegenstand wird ein Geräusch ausgelöst, z.B.
[link 45] MARS-Bags. Bei der ”Blindenhilfe” fungiert das Theremin als akustische Erweiterung eines konventionellen Blindenstocks.
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| Interaktive Klangskulptur von Peter Vogel
[link 46] Website über den Künstler Peter Vogel |
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Für ältere Jahrgangsstufen ist nach etwas Übung auch ein freierer Umgang mit der Technik erreichbar: Sie könnten Skulpturen aus elektronischen Bauteilen löten oder versuchen, die einzelnen Bauelemente selbst als Skulpturenteile zu verwenden.
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| Brainstorming der Workshopteilnehmer an der Gesamtschule Hennef
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Alternative Unterrichtsideen Die Teilnehmer des Workshops an der Gesamtschule Hennef entwickelten neben einer kompletten
[link 47] Unterrichtsreihe viele interessante Unterrichtsideen zum Thema Theremin. Die alternativen Ideen sind in einem
[link 48] [Pdf | 29 KB] zusammengefasst. Eine Vielzahl weiterer Anregungen finden Sie auch unter
[link 49] ich sehe, was du hörst und in der Online-Dokumentation des Projekts
[link 50] Kreisläufe von bureau artig. Eindrücke vom Brainstorming:
[link 51] Video [RealMedia | 5 Min.]
[link 52] Video [Windows Media | 5 Min.]
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Arbeitsschritte: Objekte gestalten |
| Anschauliche Einführung Nach einer kurzen Einführung in Geschichte und Funktion des Theremins sollte nach Möglichkeit ein schon fertig aufgebautes Theremin zum Ausprobieren zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel das
[link 53] Marsfeld. Das Marsfeld ist eine begehbare Bodeninstallation, in die ein Theremin eingebaut ist. (Ggf. ist hier auch Raum, um mit geeigneten Aktionsspielen curriculare Themen wie Wahrnehmung, Begrüßungsrituale, etc. spielerisch einzuleiten)
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| Brainstorming In einem Brainstorming werden Ideen gesammelt und die Kreativität der SchülerInnen angeregt. Ggf. ist dies aber auch erst nach dem Thereminbau sinnvoll, damit die Ideen realistisch auf das verfügbare Material eingehen.
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| Empfohlen: Lötübung Vor dem Löten sollte eine kurze Einweisung erfolgen, wie der Lötkolben gehandhabt wird, und wie die Bauelemente zu platzieren sind, vgl.
[link 54] Bauanleitung [Pdf | 1,8 MB]. Sinnvoll ist die Arbeit in Zweiergruppen, da Kleinstgruppenarbeit bessere Fortschritte erzielt und darüber hinaus eine schülerseitige, gruppeninterne Überprüfung der Arbeitschritte erfolgt. Für gute Belüftung des Raumes ist zu sorgen, das Bereitstellen einer Brandsalbe kann von Nutzen sein, ebenso die Verwendung von Unterlagen aus Hartpappe o.ä. zum Schutz der Tische. Die Lötübungen sollen die Schüler auf den Bau eines Theremins vorbereiten. Es reicht hierzu, einige Widerstände (100 Stück sind für unter 2 Euro zu haben) auf Eurolochplatinen löten zu lassen. Im Theremin-Workshop lernten die LehrerInnen das Löten der Platinen für den Thereminbau:
[link 55] Video [RealMedia | 8 Min.]
[link 56] Video [Windows Media | 8 Min.]
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| Thereminbau Das Löten bedeutet eine Herausforderung für die Feinmotorik und die Abstraktions- und Konzentrationsfähigkeit der Schüler. Generell kann eine Zeit von zwei bis drei Unterrichtstunden für den Aufbau eines einfachen Theremins angesetzt werden. Voraussetzung ist das Vorhandensein eines kompletten Kits sowie einer aussagekräftigen Bauanleitung. Den über Internet bestellbaren Bausätzen sind englische Bauanleitungen beigefügt, die im Vorfeld übersetzt werden müssen.
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| Integration in Installation oder Objekt Meist entstehen die ersten Ideen schon beim Aufbau und Ausprobieren eines Theremins. Sie sollten ausgearbeitet, besprochen und dokumentiert werden. Die anschließende Integration des fertigen Theremins stellt den größten Unterrichtsbaustein dar. Je nach Komplexität der zu realisierenden Idee müssen hier mehrere Doppelstunden veranschlagt werden. In der Gesamtschule Hennef planten während des Workshops die KunstlehrInnen gemeinsam mit dem Techniklehrer und einer Musiklehrerin eine
[link 57] Unterrichtsreihe:
[link 58] Video [RealMedia | 3 Min.]
[link 59] Video [Windows Media | 3 Min.]
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Fantastische Insekten - Ein Unterrichtsmodell für den Kunstunterricht |
Die Unterrichtsreihe ist für die 7. und 8. Jahrgangsstufe konzipiert und umfasst etwa 16 Doppelstunden sowie einen einleitenden Exkursionstag.
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Idee Die oft zirpenden, summenden oder brummenden Klänge des
[link 60] Junior Theremin-Kit ML 209 wirken wie geschäftige oder zornige Insektenstimmen. Auch die Form von elektronischen Bauteilen des Theremins, die fühlerähnlichen Antennen, rufen Assoziationen an Insekten hervor. Dies inspirierte am 06.12.2006 eine Arbeitsgruppe von Kunst-, Musik- und Techniklehrern in dem
[link 61] Workshop Theremine im Unterricht zu dem Unterrichtsmodell: ”Fantastische Insekten” für den Kunstunterricht. Präsentation des Unterrichtskonzeptes:
[link 62] Video [RealMedia | 7 Min.]
[link 63] Video [Windows Media | 7 Min.]
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Intention Ziel der Unterrichtsreihe ist die Erstellung eines interaktiven Theremin-Objektes in Gestalt einer fantastischen Insektenfigur, die auf Annäherung mit verschiedenen Geräuschen antwortet. Dabei steht die Gestaltung von insektenartigen Objekten im Vordergrund. Das Theremin wird erst im zweiten Schritt eingeführt, um durch den Überraschungseffekt die Schüler zusätzlich zu motivieren.
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Unterrichtsmaterialien
¬ | Thereminbausatz
[link 64] Junior Theremin-Kit ML 209 |
¬ | Gebrauchsmaterialien (z.B. Plastikflaschen für den Insektenkörper, Teesiebe, alte Bestecke, Metallschrott) |
¬ | Naturmaterialien (z.B. trockenes Moos oder Wolle für behaarte Körperteile, Bast, Stroh) |
¬ | klassisches Material zum plastischen Gestalten (z.B. Pappkartons, Stoffe, Farben) |
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Anknüpfung an Richtlinien des Landes NRW für Gesamtschulen und Gymnasien Kunst: Zeichnung, plastische Umsetzung von Zeichnung, Auseinandersetzung mit Installationen, Raumwahrnehmung, Interfaces und Interaktivität, Verbindung Klang/Objekte: Thema ”Begegnungen”, Surreale und realistische Darstellungsformen (Stil des Surrealismus) Technik: Aufbau und Funktion elektronischer Bauelemente, Interfaces, Erlernen von verschiedenen Schaltungsvorgängen, Sensortechnik (7. Jg.) Biologie: Insekten, Metamorphose, Insektenstimmen, Begegnungsrituale, Kommunikationsformen von Insekten
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Rahmenbedingungen In der gewählten Altersgruppe 7. bis 8. Jahrgang ist eine sehr präzise, einfache Aufgabenstellung, die aber zugleich genug Spielraum für Faszination und Fantasie offen lässt, von sehr großer Bedeutung. Die Unterrichtsreihe beginnt deshalb bewusst nicht mit der theoretischen Einführung des Theremins oder einer Vorführung interaktiver Arbeiten, um die Einleitungssequenz nicht zu überfrachten. Damit wird zugleich die spätere Phase der Ideenfindung eingegrenzt und in realistische Bahnen gelenkt. Für die Unterrichtsreihe wird das
[link 65] Junior Theremin-Kit ML 209 empfohlen. Leider ist die Bauanleitung nur auf Englisch erhältlich und sollte vorab übersetzt werden. Auch ist es empfehlenswert, als Lehrer vorab selbst ein Theremin zu bauen, um sich mit den Arbeitsschritten vertraut zu machen.
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1. Einleitung durch einen Exkursionstag Besuch der Insektenabteilung eines Naturkundemuseums (z.B. des Museums König in Bonn) oder einer vergleichbaren Institution (Zoo, Universität). Aufgabenstellung: Aufbau und Oberflächentextur der Insekten zeichnerisch erfassen!
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2. Die Vorlage für ein Fantasie-Insekt entwerfen Die Schüler entwerfen mit Bleistift, Tusche und Fineliner Fantasieinsekten. Dabei sollten sie zunächst Insekten möglichst genau nachzeichnen und Körperteile und Oberflächentextur der Insekten erfassen, um Anhaltspunkte zur Bewältigung der späteren Aufgabe zu erarbeiten. (Doppelstunde)
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| (cc) Chris Brookes, flickr.com
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3. Präsentation und Reflexion der Zeichnungsvorlagen In der Besprechung wird das Augenmerk auf Augen, Fühler, Beine, Flügel, Chitinpanzer und Verpuppung gerichtet. Diese Doppelstunde ist entscheidend für das weitere Gelingen der Unterrichtsreihe. Die Lehrkraft sollte darauf achten, dass Form und Funktion der Insekten zueinander passen. Sie regt die SchülerInnen an, für die Gestaltung formverwandte Alltagsgegenstände zu finden, beispielsweise Küchensiebe für die Augen. Gelingt dies, so können Assoziationen und Ideen zur Integration der Technik wie von selbst entstehen: Fühler als Antennen - Integration kleiner Lautsprecher in die Augenpartie mit einem Teesieb überdeckt, etc. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Unterrichtseinheit mit dem Thema ”Insekten” mit dem Biologieunterricht zu verbinden. (Doppelstunde)
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4. Akustik der Insekten, Demonstration des Theremins, Formulieren der Projektaufgabe In dieser Einheit werden als Überleitung zur Einführung des Theremins Beispiele von Insektenstimmen gehört. Bei der Vorführung des Theremins (mit Hörbeispielen oder mit einem bereits gebauten Theremin) wird die Parallele zur Akustik der Insekten herausgearbeitet. Eine mögliche Erläuterung zum musikalischen Theremin und seiner Bedeutung sollte sehr knapp bleiben, um nicht von der Einführung der Projektaufgabe abzulenken: die Gestaltung eines fantastischen Theremin-Insektes. Hier besteht die Möglichkeit zur fächerverbindenden Arbeit mit dem Musikunterricht. (Einzelstunde)
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5. Erstellung eines eigenen Theremins in Partnerarbeit Zweiergruppen sind bei den jüngeren Schülern optimal, da so die Entscheidungsfindung, die Verteilung der Aufgaben und die Koordination für die jüngere Altersgruppe überschaubar bleibt. Als Unterrichtsmaterial sollte der Bausatz für das
[link 66] Junior Theremin-Kit ML 209 verwendet werden. Dieses Theremin ist trotz seiner begrenzten Reichweite und der oft irritierenden Klänge ideal: Es ist einfach zu erstellen, die Platine ist klein und kann gut versteckt werden. Die typischen Klangbilder können noch mit besonders preiswerten Lautsprechern sehr authentisch sein. Eine interessante Möglichkeit bieten Schulen mit eingerichteten Technikträumen. Hier ist eine Kooperation mit dem Technikunterricht zur Erstellung der Theremine gut vorstellbar. Die TeilnehmerInnen unseres Workshops neigten jedoch zu der Auffassung, dass insbeondere bei den jüngeren Jahrgängen die Erstellung der Theremine innerhalb des Kunstunterrichts wichtig sei, um die ganzheitliche, handlungsorientierte Lernsituation zu unterstützen. (Doppelstunde)
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6. Funktionskontrolle und Anwendungsexperimente In dieser kurzen Einheit werden die Arbeitsergebnisse gemeinsam geprüft und die SchülerInnen sollen Einstellungen der Theremine finden, die zu den Fantasie-Insekten passen. Hausaufgabe: Materialsuche für die Objektgestaltung. Als Baumaterial für die Umsetzung der Entwürfe sollen die Schüler wesentlich Gebrauchsmaterialien benutzen, die an Körperteile von Insekten erinnern (z.B. halbierte Teeeier als Augen: sie können kleine Lautsprecher aufnehmen, eine leere Plastikflasche kann die Thereminplatine verstecken - oder betont sichtbar machen etc.). (Einzelstunde)
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| (cc) quarksteilchen, flickr.com
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7. Gestaltung der fantastischen Insekten um das Theremin Für die Ausführung sollte hinreichend Zeit eingeplant werden. Hier ergibt sich auch Raum, auf detaillierte Fragen und selbständig Erarbeitetes einzugehen. Zu beachten ist, dass massivere Körperteile aus Metall Antennenfunktionen verändern könnten. Im einfachsten Fall verbindet man sie direkt mit der Antenne des Theremins. Erfolgskontrolle: Zusammenhang zwischen Ton und Insekt muss erkennbar sein. Die Gestaltung der äußeren Merkmale wie Augen, Beine, Flügel sollten sich an dem in der Einführungssequenz Erarbeiteten erkennbar orientieren. (6 Doppelstunden)
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| Ausstellungsbeispiel: die NERVOUS-Objekte von Björn Schülke
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8. Präsentation der einzelnen Insekten und Erarbeitung eines Präsentationskonzepts Die Präsentation der Insekten und das Diskutieren des Interaktionskonzeptes sind von zentraler Bedeutung. Das Interaktionskonzept ermöglicht den SchülerInnen ihre Arbeiten im Hinblick auf die Funktion und das Spielen des Theremins noch einmal zu reflektieren und sie nicht nur als ästhetische Objekte zu sehen. Hier geht es nicht mehr nur um die einzelnen Objekte, sondern um ein Gesamtkonzept einer Präsentation der Insekten. Es bieten sich viele Möglichkeiten der Interaktion und Präsentation an, z.B. die Insekten in einem Art Labyrinth anzuordnen, d.h. mit den Themen Raum, Wahrnehmung und Klang zu experimentieren. Je nach Möglichkeit kann eine Ausstellung (z.B. auf dem Schulfest) angeschlossen werden, aber auch die begriffliche Basis für anknüpfende theoretische Lerneinheiten vorbereitet werden. (Doppelstunde)
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| Skulptur von Dali in London, (cc) colsta, flickr.com
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9. Auseinandersetzung mit dem Surrealismus Die Unterrichtseinheit bietet gute Anknüpfungspunkte, um eine Auseinandersetzung mit dem Surrealismus anzuschließen.
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| Leon Theremin beim Spielen seines Instruments
[link 70] Bildquelle |
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Das Theremin und sein Erfinder Lev Sergejevitch Termen, der ”sowjetische Faust,” geboren am 15. August 1896 in Petersburg, studiert Physik und das Instrumentalfach Cello. Ab 1919 leitet er das physikalisch-technische Institut in Petrograd. 1919/1920 erfindet er das Theremin, das erstmals 1927 in Frankfurt am Main in einem Konzert eingesetzt wird. Das Theremin ist das erste elektronische Musikinstrument, das aufgrund seiner Größe bühnenfähig ist. Jedoch ist das Instrument nicht so einfach zu spielen. Die Begegnung mit Maurice Martenot 1923 schreibt Musikgeschichte. Inspiriert von Lew Termen entwickelt der Musikpädagoge und Radioamateur das elektronische Instrument ”Ondes Martenot” (”Martenotsche Schwingungen”), das ähnlich wie das Theremin das Prinzip der Schwebung zur Klangerzeugung nutzt. Jedoch führt Martenot elektronische Filter zur Klangveränderung ein. Die Tonhöhe wird mit einem sehr speziellen Regler erzeugt, der ein exaktes Anspielen von Tonhöhen vereinfacht: Einem Seilzug, über den ein Ring gezogen wird. Es entstehen bald hochrangige Kompositionen für das Instrument, die äußerst kühne, visionäre Ausblicke auf eine künftige serielle und elektronische Musik entwerfen. Robert Moog, entwickelt seit den 30er Jahren das Theremin weiter zu der Form, die wir heute aus der Pop- und Filmmusik kennen. Wesentlich ist, dass er ein elektronisches Set zur Modifizierung des Klanges einführt. Sein Synthesizer wird aber erst ab 1964 bühnenfähig und revolutioniert von da an das Musizieren und Komponieren. Das Leben Termens verläuft nach der Aufführung in Frankfurt alles andere als geradlinig. Er nutzt die Gelegenheit einer Tournee und siedelt 1928 nach New York um. Sein Name wird amerikanisiert zu Leo Theremin. Ein eigens für seine elektronische ”Geistermusik” gegründeter Künstlersalon erregt bald großes Aufsehen. Um 1938 scheint Termen plötzlich von der historischen Bildfläche verschwunden zu sein. Später stellt sich heraus, dass er unter ungeklärten Umständen in Russland in einem Gulag interniert wurde. Der KGB, der schon frühere Erfindungen Termens im Bereich der Bildtechnik unmittelbar nach der Entwicklung unter Geheimhaltung gestellt hatte, ist der mutmaßliche Urheber. Termen kauft sich durch Kooperation frei und arbeitet ab 1963 weiter in der Abteilung für akustische Forschung am Konservatorium in Moskau. Erst 1990, als der KGB durch die Perestrojka entmachtet zu sein scheint, wird er politisch rehabilitiert. 1993 stirbt er im Alter von 97 Jahren in Moskau. Links
[link 67] http://de.wikipedia.org/wiki/Leon_Theremin
[link 68] http://de.wikipedia.org/wiki/Ondes_Martenot
[link 69] http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Moog
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Mögliche Klangbeispiele für den Unterricht Aus der Kunstmusik: ”Ecuatorial” nach Texten aus dem Buch ”Popul Vuh der Maya” für Bass oder einstimmigen Chor, 8 Blechbläser, Klavier, Orgel, zwei Theremine oder Ondes Martenot und 6 Schlaginstrumente (1934). Aus der Pop- und Filmmusik: Beach Boys,
[link 71] Good Vibrations und die Kennmelodie von
[link 72] Raumschiff Enterprise.
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