Kurzbeschreibung
Kann ein Objekt, dessen sichtbarer Teil vom Erschaffer völlig unterbestimmt gelassen ist, allein durch seine Struktur und den Betrachter zum ästhetischen werden? Auch wenn beide, Erschaffer wie Betrachter, in Sachen der Ästhetik ziemlich unbedarft sind?
Um es etwas konkreter zu machen: Irgendwann - vielleicht in den 70ern - erfand Georg Nees den Algorithmus der Regentengrafik zur Herstellung einer grafischen Darstellung. Lucy ist eine Installation, die ihn implementiert - und er ist die Struktur, die durch uns fest vorgegeben ist. Nun hat jener Algorithmus allerdings die Eigenschaft, nur unter Angabe eines oder mehrerer Positionsparameter überhaupt etwas anderes zu produzieren als ein gänzlich leeres Bild, und diese Parameter werden erst durch die Betrachterin bestimmt, durch ihren Aufenthaltsort vor der Projektionswand. Es sind also nur der Algorithmus als Objekt und sie an dem Bild beteiligt, auch wenn ihre Interpretationshoheit hier ausgesprochen physische Züge annimmt.
Lucy entstand als Experiment im Rahmen eines Seminars über Medienkunst und erlebte ihre Premiere als eine von drei interaktiven Installationen auf der Ausstellung "Entgrenzung: Digitale Kunst zwischen Algorithmik und Interaktion" in Linz.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Bastian Boltze
Entstehung
Deutschland, 2006
Eingabe des Beitrags
bastian boltze, 14.02.2006
Kategorie
- künstlerische Arbeit
Schlagworte
- Themen:
- Artistic Software |
- Interaktivität |
- Information
- Formate:
- Installation
- Technik:
- Optical Tracking
Ergänzungen zur Schlagwortliste
- Fragment Shader |
- Algorithmik