KurzdarstellungKurzbeschreibungWie Eisenbahn und Telegrafie hat der Funk die Welt scheinbar schrumpfen lassen, indem er die Überbrückung von Raum und Zeit beschleunigt. Anders als die vorbestimmten, linearen Verbindungen der Gleise und Telegrafendrähte öffnete der Funk durch seine radiale Ausstrahlung ein undefiniertes Areal. Der Äther, den man zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch für den hypothetischen Träger der Licht und Funkwellen hielt, galt als eine unbekannte Dimension der Welt. Die Verbindung von Globalität und Simultaneität ermöglicht jenseits aller technologischen Zwecke eine bis dahin ungeahnte Entgrenzung der Weltwahrnehmung. Den in der Technik drahtloser Sendung säkularisierten messianischen Impetus der Funkpioniere und Pfarrerssöhne Fessenden, de Forest und Tesla schreibt Guillaume Apollinaire bis zu dem Punkt fort, den er als eine utopische Kombination von Theologie und Telematik dereinst erreichen könnte. Wie Apollinaire und Cendrars in der Dichtung, so reflektiert Robert Delaunay in der bildenden Kunst Simultaneität und Globalität im doppelten Sinne: als künstlerisches Prinzip und als mediale Welterfahrung. KünstlerInnen / AutorInnen- Dieter Daniels, Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig › Biografie [link 02]
Termin- 3. April 2004-4. April 2004
VeranstalterInstitut für Kunstgeschichte der LMU München VeranstaltungsortCuxhavener Kunstverein, Große Hardewiek 35, 27472 Cuxhaven, Deutschland Eingabe des Beitrags, 21.07.2004 Ergänzungen zur Schlagwortliste- Globalität |
- Simultaneität
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