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Kurzbeschreibung
Auf dem vom Münchener Institut für Kunstgeschichte im Cuxhavener Kunstverein im Rahmen der Ausstellung „Ohne Schnur – Kunst und drahtlose Kommunikation“ veranstalteten, zweitägigen Symposium „Kommunikationskunst im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Gesellschaft“ waren neben den elf Referenten ca. 50 weitere Teilnehmer anwesend.
Die Eröffnung der Ausstellung am Vorabend des Symposiums bot den Teilnehmern die Gelegenheit, sich in das Thema einzudenken und Beispiele aktueller Kommunikationskunst im Original zu erleben.
Die erste Sektion des Symposiums war der Geschichte der Kommunikationskunst gewidmet. Während Dieter Daniels die technischen und künstlerischen Visionen der frühen Avantgarden in Frankreich vorstellte, konzentrierte sich Inke Arns auf die Kunst und Literaturtheorie der osteuropäischen Avantgarden und schlug zudem den Bogen zu aktuellen Projekten des Medienkünstlers Marko Peljhan, dessen Arbeiten sie als eine Form von „Retro-Utopismus“ analysierte. Als Pionier der Kommunikationskunst berichtete anschließend Robert Adrian, der durch seine langjährige Arbeit in diesem Feld viele Entwicklungen bereits aus historischer Distanz zu betrachten in der Lage war "aus der Praxis der Kommunikationskunst".
In der Nachmittagssektion wurden aktuelle Tendenzen der mobilen Kommunikation und ihre Reflexion in der Medienkunst behandelt. Während Joachim Hagenauer einen Einblick in aktuelle Entwicklungen der drahtlosen Kommunikation aus Sicht der Nachrichtentechnik gab, erläuterte Stephen Wilson künstlerische Projekte im amerikanischen Raum. Frauke Behrendt machte deutlich, wie eng die Verschränkungen zwischen bildender Kunst und Klangkunst im Bereich der "wireless art" sind.
Die anschließende Vorstellung der auf der Ausstellung präsentierten Projekte machte die Bandbreite der künstlerischen Aktivitäten im Feld der drahtlosen Kommunikation deutlich und regte zu zahlreichen Diskussionen an.
Der Sonntagvormittag diente dem Versuch einer Standortbestimmung zeitgenössischer Kommunikations- und Medienkunst zwischen Technologie, Ästhetik und Ideologie. Begonnen wurde die Sektion mit einem Vortrag von Wolfgang Strauss, der Einblicke in die Projekte des im Grenzbereich von Forschung und Kunst arbeitenden MARS-Exploratory Lab Labors bot. Sabine Flach referierte anschließend am Beispiel der künstlerischen Arbeit mit Gentechnologie über das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft, während Bojana Kunst die künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und ideologischen Implikationen der drahtlosen Medien reflektierte. Die Antragstellerin stellte an- und abschließend Überlegungen zu einer ästhetischen Analyse der Medienkunst an.
Die Abschlussdiskussion konzentrierte sich auf die wechselseitigen Perspektiven von Künstlern und Kunsthistorikern auf das Thema, die Historizität gerade von Medienkunst sowie ihr Verhältnis zur Unterhaltungs-Industrie.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Hubertus Kohle, Kunsthistoriker, Kunsthistorische Universität der Ludwig Maximilians Universität (LMU), München
Termin
- 3. April 2004-4. April 2004
Veranstalter
Institut für Kunstgeschichet der LMU München
Kontakt
info@ohne-schnur.de
Veranstaltungsort
Cuxhavener Kunstverein, Große Hardewiek 35, 27472 Cuxhaven, Deutschland
Partner / Sponsoren
Gefördert von der VolkswagenStiftung
Eingabe des Beitrags
, 21.07.2004
Kategorie
- Symposium
Schlagworte
- Themen:
- Medientheorie